Die Geschichte von Tatjana K.
Am 27.Mai haben wir die so tapfere Tatjana und ihre Söhne getroffen. Sie kam extra aus einer anderen Stadt, um uns zu treffen und Unterwäsche, Socken und Toilettensachen zu erhalten.
Dies ist ihre Geschichte
«Am 24. Februar weckten mich plötzlich um 5h früh die Explosionen. Am Abend war ich mit meiner Familie schon in den Keller gezogen, als feindliche Soldaten in unsere Stadt marschierten.
Das Leben mit Kindern wurde zunehmend beängstigender und stressiger. So entschieden wir die Ukraine zu verlassen. Die Reise ,die wir dann machen mussten war die fürchterlichste meines ganzen Lebens.
Alles um uns herum explodierte. Ich klammerte mich an meine beiden Kinder, die 9 und 1 Jahr alt sind. Sie weinten ohne Unterlass.
Als wir in der Schweiz ankamen, kamen wir bei einer Mutter unter, der ich sehr dankbar bin.
Ich möchte ausserdem allen danken, die uns unterstützt haben. Gleich ob mit liebevollen Worten, gespendeten Kleidern oder Spielsachen für die Kinder.
Ein besonderer Dank geht an die Freiwilligen Organisation "FROM BASEL WITH LOVE", von der wir einen ganzen Wochenvorrat an Lebensmitteln und ein Mobiltelephon für meinen Sohn bekamen, als ich Angst hatte, mit ihm in einem so fremden Land nicht in Kontakt bleiben zu können. Zu der Zeit hatte er Onlineunterricht, so dass es für uns schwierig war.
Wir möchten sehr gerne wieder nach Hause, aber unsere Heimatstadt Melitopol ist besetzt. Das Atomkraftwerk in Saporischschja ist ganz in der Nähe und wird durch die russischen Truppen ständig beschossen. Das ist für mich und meine Kinder zu gefährlich.
Um unser Heimatland sind wir in ständiger Sorge, aber dank der ganzen Hilfe, die wir erfahren durften, ist es für uns einfacher all die Strapazen zu ertragen, die das Leben als Flüchtling mit sich bringt.
Wir leben in der Hoffnung, dass unsere Stadt und unser Land befreit werden.
Wir glauben an die Ukraine»